Nils Mönkemeyer und William Youn werden als Virtuosen gefeiert, die ihr Publikum mit ihrem wunderbar warmen Klang und großer Herzlichkeit berühren. Die beiden verbindet eine langjährige persönliche und musikalische Freundschaft, die sie zur außergewöhnlich kreativen Zusammenstellung dieses Oraniensteiner Konzertprogramms inspiriert haben mag. 

Denn dass besondere Freundschaften besondere Musiker zu besonderer Kreativität anregen, bewiesen auch die drei Freunde Johannes Brahms, Robert Schumann und Albert Dietrich, die sich im Oktober des Jahres 1853 im Düsseldorfer Hause Schumann eine besondere musikalische Überraschung für den in der Stadt konzertierenden ungarischen Geiger und Brahms-Freund Joseph Joachim ausgedacht hatten. Ihre Idee bestand in einer einzigartigen Sonate mit einem aus drei Tonbuchstaben bestehenden Motiv, das sie aus Joseph Joachims romantischem Lebensmotto „Frei, aber einsam“ ableiteten und allen vier Sätzen des Werkes spielerisch zugrunde legten: FAE. Noch heute trägt ihre Sonate daher diesen Namen. 

Schumann selbst übernahm zwei Sätze, und jeweils einen weiteren Satz komponierten der Schumann-Schüler Albert Dietrich und der zwanzigjährige Johannes Brahms. 

Das so entstandene Manuskript wurde Joseph Joachim im Rahmen einer Schumann`schen Abendgesellschaft von der als Gärtnerin verkleideten Gisela von Arnim in einem Blumenkorb überreicht und anschließend mit Clara Schumann als Pianistin gespielt. Mit Leichtigkeit konnte Joachim die jeweiligen Sätze ihren Komponisten zuordnen.