Die Musik des Impressionismus und der späten Romantik waren für Theo Plath – seit 2019 Solofagottist des hr-Sinfonieorchesters in Frankfurt und Preisträger des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD 2019 – schon immer ein Objekt der Sehnsucht; vielleicht gerade deshalb, weil es für das Instrument Fagott kaum Literatur aus diesen Epochen gibt.

Die original für Fagott geschriebene Sonate von Camille Saint-Saëns bildet daher den Höhepunkt dieses herrlichen Programms. Als Fagott-Komponist war Saint-Saëns in seiner Zeit allerdings recht allein, obwohl der Klangcharakter des Instruments für die Musik seiner Epoche überaus passend erscheint.

Durch die Einbindung von Arrangements eigentlich für andere Instrumente geschriebener Kompositionen erfüllt sich Theo Plath im Programm „Lost Times“ den persönlichen Traum, intensiv in den für das Fagott als Soloinstrument verlorenen Zeiten der Romantik und des Impressionismus zu schwelgen.

Begleitet wird er vom deutsch-griechischen Pianisten, Dirigenten und Komponisten Aris Alexander Blettenberg, der Gewinner des 2. Hans-von-Bülow-Wettbewerbs Meiningen 2015, des Steinway Förderpreises 2019, des Bayerischen Kunstförderpreises 2020 und Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes (2015 bis 2021) war.

Der Programmtitel „Lost Times“ bezieht sich auch auf den Roman „Die Suche nach der verlorenen Zeit“, in dem Marcel Proust ausführlich darstellt, welche Rolle die Musik im Prozess des unwillkürlichen Erinnerns spielen kann.